Gutti-Fanboys (Teil 2)

Der Wahnsinn hält an, die Schar der Guttenberg-Fans nimmt stetig zu, aktuell (23:09) hat zG 562.830 „Freunde“ bei Facebook (einen Link setze ich ganz bewusst nicht, weder zG noch Facebook gehören unterstützt), für das kommende Wochenende, so wurde zumindest kolporiert, soll es sogar Pro-Gutti-Demos geben und in der letzten Sendung von Maybrit Illner (hier auch in der ZDF-Mediathek zu sehen) ließ sich der als Intellektueller erster Güte bekannte ehem. Parteivorsitzende der CSI, Erwin Huber, dazu hinreißen, zG als eine „zierde für unsere Partei und für die Politik“ zu bezeichnen, Huber kritisierte die „maßlose, rücksichtslose Treibjagd“ der Medien und stellte, warum auch immer, klar, dass die wenigen Leser der TAZ eh nicht zu entscheiden hätten, wie es mit zG weitergeht. Ja, die TAZ hat nur eine tägliche Auflage von etwas über 50.000 Exemplaren und ja, an die über 2,5 Millionen Exemplare der BILD reicht die TAZ natürlich nie und nimmer hin, doch sei an dieser Stelle Herrn Huber gesagt, dass auch weder er, noch die CSU und ebenso wenig die BILD über die strafrechtlichen Ermittlungen gegen zG zu entscheiden haben.

Zwischenmeldung: jetzt, 23:16,  sind es schon 562.880 Freunde.

Ich frage mich gerade, ob „Fanboy“ überhaupt noch der richtige Begriff ist, müsste ich nicht stattdessen eher „Fanopa“ oder „Fanmumie“  schreiben? Oder gar „Fanmoralabstinenzler“? Was bringt einen altgedienten Politker, der schon den Niedergang von Strauß, Kohl und Stoiber aus erster Reihe miterlebte, dazu, einen Plagiator und Schuldabwälzer als „Zierde“ zu bezeichnen?  Die Trauer um die erloschene Lichtgestalt trübt die Wahrnehmung derer, die nun im Dunkeln stehen!

Letzte Meldung: 563.157 … wenn das so weiter geht, sind in knapp 10 Jahren ALLE in Deutschland Gutti-Fans – na, da habe ich noch etwas Zeit …