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Ich fand ja schon Gerd's Aussage vom 12. September 2001 recht gewagt: "Ab Heute Sind Wir Alle Amerikaner" - ich nicht ! Aber wem dies noch zu langweilig ist, dem sei diese Aussage des sympathischen Südstaaten-Rechts-Außen Donald "Duck" Rumsfeld ans Herz gelegt: "Dann gibt es drei oder vier Länder, die erklärt haben, dass sie nichts zu unternehmen gedenken... Libyen, Kuba und Deutschland sind solche, die angedeutet haben, dass sie in keiner Weise helfen wollen.“ Lassen Sie das erst einmal wirken! Verdaut? Nein? OK, ich gebe Ihnen noch einen Moment. Nun aber: Atmen Sie tief durch! Laaaaaaangsam! Besser? Fein. "Dann gibt es drei oder vier Länder" - Warum nur fühle ich mich bestrebt, Herrn Rumsfeld das Rechnen beizubringen ? "...dass sie nichts zu unternehmen gedenken..." -> verblüffende Logik! "Kein militärisches Eingreifen = Nichtstun", so gesehen sind die USA mit Sicherheit die "Macher" schlechthin. "Libyen, Kuba und Deutschland sind solche" - Was ist nur aus unserem schönen Heimatland geschehen? Früher wären wir nie mit solchen Ländern in einen Topf geworfen worden, doch heute ? Aber ist dies eigentlich ein Problem? Ich für meinen Teil oute mich mal: "Ja ich rauche gern Cohiba" und der 2. Weltkrieg war schlimmer als "Lockerbee", da komm ich als Lybier doch besser weg, oder? Und wieso kommt er gerade auf Cuba und Libyen ? Hat der "Chef der freien Welt" bei denen angefragt? "Fidel, enemy mine, would ya please support us fighting Saddam? Don't u have some russian rockets left from '62?" Oder gab's einen Anruf bei Gaddafi: "Muammar, wir kommen an Saddam nicht richtig ran, wir haben aber ein Flugzeug und eine Bombe - damit könnt ihr doch was anfangen, oder ?" "in keiner Weise helfen wollen" - hmmm, die Überflug- und Stationierungsrechte lassen wir mal rechts, ähm links liegen, die AWACS sind nicht der Rede wert und der Sinn der Deutschen, sich um die eigenen Probleme zu kümmern, ist ja auch eher spießig. Wie also können wir unseren "Landsleuten" helfen? Wir könnten ihnen das Einmaleins beibringen, das Einmaleins an sich, dann noch das der Höfligkeit, der Selbstbestimmung und da wir gerade gut in Fahrt sind noch das der Demokratie, der Menschenrechte und des Brezel-Essens. Wenn wir nun noch Zeit haben, erklären wir unseren Freunden noch schnell, dass Autos auch mit weniger als 20L/100Km auskommen, nicht zu jedem Anlass die Nationalflagge gehisst und die Hymne geträllert werden muss und nicht jeder Baseball liebt. Aber wer macht das? Joschka hängt gemütlich bei so einem Hhalbtoten in Rom ab, Peter fragt nur vorsichtig nach, wie genau Donald es denn gemeint hat und Friedrich, Angela und Laurenz stellen sich (ideologisch oder aus Wahlkampfgründen - ist noch ungeklärt) hinter Georgie-Boy und seine pazifistische Truppe. An dieser Stelle mal eine kurze Frage: "Condoleezza" - wieso nur komme ich bei ihrem Namen auf die Assoziation "Kondolenz"??? Warum sollen wir George "Johnnie Walker" Bush eigentlich unterstützen? Ich kann mich dunkel daran erinnern, dass dieser weltoffene, dynamische, kreative, eigenständige und hochbegabte Bursche der Partei angehört, die vor gar nicht allzu langer Zeit genau diesen Saddam unterstützt hat - wie fühlt sich eigentlich Hussein? Eben soll er noch im Iran ein paar Ölquellen stiebitzen, da dies aber 10 Jahre einfach nicht richtig klappen will, kehrt er um und schaut schnell in Kuwait vorbei und plötzlich sind die USA der Meinung "Moment mal Freundchen, welches Land du überfällst, das bestimmen immer noch wir" (Pispers, 2002). Ich frage mich natürlich: die "Einmischungen" haben schon bei Pinochet und einige Jahre später beim Schah von Persien nicht geklappt, von Korea und Vietnam sprechen wir erst gar nicht, Serbien, Kosovo und Afghanistan lassen wir auch freundlicherweise weg. Lernen die Amerikaner nicht aus der Geschichte ? Oder liegt es einfach daran, dass es im eigenen Land nur "gute" Kriege gab (Sklavenbefreiung, Unabhängigkeit, Alkohol) ? Und was ist eigentlich mit Pakistan und Indien ? Oder wird nach seinem nächsten Buch Michael Moore ausgewiesen? Liefert Venezuela noch Öl? MFG IVI C2003 |