Der Film im Kino, das Spiel auf der Zockerkiste – die Logik ist simpel und wenig verblüffend. Und „simpel“ scheint auch das Motto des Spiels zu sein.
Aller Anfang ist … einfach!
Das Alter Ego auf Schirm ist John Connor, dessen Steuerung sehr spartanisch ist, es braucht nicht einmal eine Taste fürs Springen. Nachtsichtgerät, Feuer-Modi, ducken, schleichen, rennen – all dies gibt es nicht. Die logische Konsequenz daraus: man wird nicht warm mit dem Avatar, nicht mit der Steuerung, man fühlt sich permanent eingeengt.
Der Weg ist das Ziel?
Verlaufen kann man sich nicht, denn der Weg ist vorgegeben. Man ballert sich also nur von Szene zu Szene, geht hinter allerlei Objekten in Deckung, schießt, läd nach, geht weiter zum nächten Kampfschauplatz. Klingt eher wie ein interaktiver Film im Stile von Rebel Assault? Jo, ist es auch, nur eben mit rudimentärer Bewegungsfreiheit.
With a little help of my friends …
Sie kämpfen quasi nie allein, immer sind ein bis 4 Leute an Ihrer Seite. Die bewegen sich ganz nett, haben aber kein Zielwasser getrunken, sodass sie eher als Ablenkung fungieren. Ins Gras beißen sie nie, denn die Gegner sind so intelligent wie eine Schreibmaschine: es läuft ein simples Programm, was Worte wie „Attacke!“ oder „Umzingeln“ oder „Schleichen“ etc. nicht kennt. Auf mehr oder minder großen Plätzen finden ewig lange Schusswechsel statt, denen man in sicherer Deckung auch gern mal eine halbe Stunde zusehen kann – einfach weil es geht, nicht weil es „toll“ oder „sinnvoll“ oder „spannend“ ist. Man knallt dem Gegner eine Granate über, da beißen alle bis auf den Hunter Killer ins Endostahlgrad.
7 Gigabyte für ein Halleluja
Die Entwicklung oblag den GRIN Studios, Equity Games und Evolved Games sind die Publisher, Warner Bros. Interactive macht den Vertrieb und Rechteinhaber Halycon soll auch nicht unerwähnt bleiben. Zu jedem Beteiligten gibt’s ein Intro-Video, jedes mal beim Spielstart. Insgesamt muss man 6 mal klicken, bis man ins Spielmenu kommt. 6 – genau so viele Gegnertypen gibt es. Denn neben den T600, den Gummihaut-T600, den Spinnen, dem „Hunter Killer“, den Motorad-Terminatoren und den Wespen gibt es nix anderes. Der Harvester spielt nur eine Nebenrolle, einen T800 oder T1000 oder T-X sucht man vergebens. Einerseits will sich das Spiel an Zeit und Film orientieren, andererseits ist die Story auf Daily-Soap-Niveau, Krativität fehlt. Apropos vergebens: auch bei den Waffentypen wird man auf der Suche nach „Mehr“ nicht fündig: Sturmgewehr, MG, Shotgun, Bazooka und Granatenwerfer gibt’s als Primärwaffen. Handgranate und Rohrbombe kompletieren das spätliche Arsenal. Die „5“ begleitet den Spieler bis zum Ende des Spiels, dieses kommt nämlich nach gerade einmal rund 5 Spielstunden. Kaum ist man im Spiel, ist es auch schon zu Ende – ohne furioses Finale, ohne Abwechslung, ohne Dramatik.
schnelle Erlösung
Der Spieler gewöht sich schnell an die Steuerung, ans nicht abwechslungsreiche Spiel, an die Gegner, die faulen Kameraden und daher kann man sehr wohl von einer „Erlösung“ sprechen. Mein Tipp: leihen Sie sich das Spielchen für einen Nachmittag aus oder kaufen Sie sich eine gescheite Pizza, da bekommen Sie mehr „Spaß“ fürs Geld.
MFG IVI