Ätsch: Doppelt Recht gehabt!

Eigentlich sollte ich mich freuen, denn vor über einem Jahr bzw. einem halben Jahr habe ich zwo kleine Artikel geschrieben, in denen ich zwei Dinge vorhergesagt habe, die nun eingetreten sind. Es ist aber eigentlich sehr schade, dass ich Recht behielt, denn die Nutzer der von mir kritisierten Spiele haben etwas Besseres verdient und das jeweilige Ergebnis hätte ein anderes werden können – und dies wäre gar nicht soooo schwierig gewesen.

DayZ ist mittlerweile schon ein Klassiker, hat sich über 2,5 Millionen mal verkauft und … japp, leidet immer noch an denselben Unzulänglichkeiten, die ich im Juli 2014 beschrieb und dies obwohl sich seitdem doch einiges getan hat. Neue Waffen, neue Items, neue Orte, ein verbessertes Balancing und ein Anti-Cheat-Support – ja, das klingt nicht schlecht, doch wenn sich die Entwicklung eines Spiel darin erschöpft, ein Mehr an fehlerhaftem Content zu liefern und Cheater nicht die Basis zu entziehen, sondern mit Flickschusterei zu begegnen, dann ist dies kein Ruhmesblatt. Chef-Zombie Dean Hall hat sich ja wie „versprochen“ Ende 2014 aus dem Projekt zurückgezogen, doch geändert hat sich nicht wirklich etwas. Noch immer gibt es störende Sound-Bugs, noch immer das massive Glitschen der NPCs und Spieler und noch immer die Server/Synchro-Probleme – DayZ ist mittlerweile im 20. (!) Verkaufsmonat und ernsthaft zocken kann man es noch immer nicht.
Was hätte geschen müssen? Für ein paar Wochen ein Team (!) an die Kolissionsabfrage und den Sound setzen, dazu die Spielweltgröße auf 10 % reduzieren lootbare Zombies einbringen.

Ich weiß zwar nicht, wie lange Sony  „The Order: 1886“ entwickelt hat, aber die Kreativ-Abteilung wurde ganz sicher schon nach wenigen Stunden wieder entlassen.  Das grundlegende (und übrigens sehr interessante!) Setting konnte die sich noch ausdenken, dann war Schluss. Fortan überließ Sony dressierten Affen die Arbeit und die machten das, was sie konnten: Nicht viel. Ja, ich stehe Konsolen grundsätzlich sehr kritisch gegenüber, einfach weil immer und immer und immer wieder dieselben Dümmlichkeiten in AAA-Action-Titel eingebaut werden, das habe ich im Februar 2014 ja bereits in einer kleinen Zusammenfassung geschrieben, doch welch Potenzial Sony bei diesem Titel hat liegen lassen, schmerzt einfach nur – v.a. Steampunk-affinen Spieler wie auch ich einer bin.  Die Quote an Don’t-Do-This-Aspekten ist quasi schon unschlagbar hoch, man könnte sogar sagen, dass Sony bewusst jedes Deppenfettnäpfchen mitgenommen hat, was auf dem Weg rumstand… und noch die auf den Seitenstraßen! Mit 11 von 16 Möglichen  Idiotiepunkten setzt sich The Order: 1886 an die Spitze, toppt sogar die modernen COD- und Assassin’s Creed-Teile locker… na Gratulation!
Es gibt aber noch Hoffnung, ein Fünkchen wenigstens: Wenn ein Seite wie 4Players sich traut, ein knallhartes Urteil zu fällen und damit deutlich vom Einheits-Unsinn wie bei Gamepro oder PCGH abweicht, wenn selbst die Computerbild keine Jubelarie trällert und sich viele Spieler einig sind, dass die kurze Spielzeit sogar von Vorteil ist, dann könnte es sein, dass der Ruf nach Abwechslung nicht ungehört verhallen wird… ich brülle da gern mit!
Was hätte geschen müssen? Die Affen durch Programmierer ersetzen, die Spaß am Spiel haben und es selbst spielen würden.